Quelle: Tobias Kunz
Bildstrecke

04.12.2019
Bürgermeisterkandidat Günther Reichherzer der Freien Wähler Gablingen wurde nominiert

Mit einem klaren, einstimmigen Votum wurde Günther Reichherzer zum Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler Gablingen nominiert.

Die Freien Wähler Gablingen haben bei der Nominierungsversammlung am 4.12. im Theaterheim Lützelburg in einer öffentlichen Veranstaltung ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2020 gekürt und in geheimer Wahl die Listenplatzierungen ermittelt.

Der Vorsitzende, Klaus Heidenreich, konnte im reichlich besetzten Saal des Theaterheims neben zahlreichen Mitgliedern und interessierten Mitbürgern auch die FW-Landratskandidatin Melanie Schappin, Hans Häusler, Mitglied des bayerischen Landtages und den Kreisvorsitzenden Tobias Kunz begrüßen.
Heidenreich ging in seiner Eröffnungsrede einen Schritt zurück in die gemeindliche Vergangenheit.
Die Freien Wähler Gablingen haben damals noch als Bürgerinitiative BIG erfolgreich gegen die Straßenausbaubeiträge (STRABS) votiert und mit 1100 Unterschriften aus Gablingen einen bemerkenswerten Beitrag zur Abschaffung der STRABS geleistet. Des Weiteren zeigt sich auch jetzt, dass in Gablingen ein frischer Wind der Veränderung wehen muss, um auch kommende Herausforderungen wie aktuell die Bankenschließung in Gablingen, bewerkstelligen zu können.

Landtagsabgeordneter Johann Häusler ließ es sich in mütterlichseits familiärer Ortsverbundenheit zu Lützelburg nicht nehmen, an der Nominierungsveranstaltung der Freien Wähler Gablingen teilzunehmen.
In seiner Ansprache stellte er die verfahrene Situation der Bankenschließung in Gablingen dar. Er wiederholte seine Ansicht, dass bei einer Kommune mit 5.000 Einwohnern auch die Bargeldbeschaffung zur Grundversorgung gehört – was nicht gewährleistet ist, wenn man nur mit einer Minimalversorgung Bankautomat auszukommen hat, der zudem außerhalb des Ortskerns installiert und nur während der Ladenöffnungszeiten zugänglich sein soll.
Gemeinderat und der Bürgermeister sollten deshalb hinsichtlich der mangelnden Kooperation der Bankvorstände den Verwaltungsratsvorsitzenden Martin Sailer stärker in die Handlungspflicht nehmen.
Den Bankautomaten aus Sicherheitsgründen in einen Supermarkt zu verlegen, sieht nach einem Vorwand aus – andernorts ist es schließlich auch möglich, Servicepoints im Ortskern aufzustellen und bisher wurde nicht bekannt, dass diesbezüglich größere Probleme mit Sicherheitsaspekten entstanden wären.
Nicht von der Hand zu weisen ist außerdem der Präzedenzfall für viele andere Gemeinden, falls es bei dieser rigorosen Bankenschließung in Gablingen bleibt, immerhin eine der größten Gemeinden in Schwaben. Leidtragende bei solchen Zuständen sind insbesondere unsere älteren Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind!

Als Gastrednerin stand dankenswerterweise Melanie Schappin zur Verfügung, Landratskandidatin der Freien Wähler.
Für die 39-jährige Juristin und Mutter von vier Kindern ist es eine besondere Herzensangelegenheit, dass die Gesundheits- und Pflegeversorgung im Landkreis stabilisiert wird. Im öffentlichen Nahverkehr sieht Schappin ein Attraktivitätsproblem und betrachtet die Stadt Gersthofen als Vorbild:
„Mit einem 365-Euro-Jahresabo und einem besseren Taktverkehr im ganzen Landkreis können wir – wie in Gersthofen – die Zahl der Nutzer und Abonnenten steigern und den Individualverkehr reduzieren“, so die Landratskandidatin.

Bei seiner beherzten Vorstellung informierte Bürgermeisterkandidat Günther Reichherzer nach seiner persönlichen Vorstellung über den Werdegang seiner Nominierung. Die Freien Wähler Gablingen suchten einen Verwaltungsexperten, der die Region kennt, in Gablingen aber keine Verwurzelungen hat, deshalb neutral ist, somit mit offenen Augen die Sachverhalte vor allem unvoreingenommen betrachten kann.
Außerdem sollte er für mehr als zwei Wahlperioden zur Verfügung stehen können und frischen Wind in die Gemeinde bringen.
Nach vielen Gesprächen in den letzten Wochen sind ihm die Anliegen der Gablinger Bürger ans Herz gewachsen.
Die Bürgernähe und die Transparenz im Gemeinderat scheint in den letzten Jahren zu kurz gekommen zu sein, was Reichherzer ändern möchte. So verwundert auch nicht sein persönliches Motto: „Der Bürger steht im Mittelpunkt – für ihn möchte und werde ich da sein“.
Auch will Günther Reichherzer die Beziehungen zwischen den Ortsteilen verbessern.
Mit Zielstrebigkeit und Schwung will er sich für alle Altersschichten einsetzen, ausreichend Plätze für die Kindertagesstätten schaffen, den Jugendlichen Begegnungsräume anbieten und bezahlbaren Wohnraum/Bauplätze für junge Familien (Einheimischenmodell) bereitstellen.
Für die ältere Generation muss endlich ein seniorengerechtes und bezahlbares Wohnen angeboten werden.
Für Reichherzer ist es ein Unding, wenn diese Chance ausgerechnet beim Ortszentrum vertan wird. Er möchte daher verhindern, dass im dort voreilig, bzw. ohne Anpassung an aktuelle Entwicklungen Fakten geschaffen werden, die nicht den Bürgern dienen.
Reichherzer plädiert für eine einkommensorientierte Bauweise, für die es vom Freistaat Bayern Zuschüsse gibt.
Es muss daher verhindert werden, dass das beste Grundstück der Gemeinde billigst (zu einem Preis der sich nur am Bodenrichtwert und nicht am Verkehrswert orientiert) an einen Investor veräußert wird.
Ein Investor wird immer zu Höchstpreisen verkaufen, Wohnen wird folglich in Gablingen immer teurer werden.
Gewinner wäre dabei nicht die Gemeinde, nicht die Gemeindebürger, sondern nur der Investor!
Die Freien Wähler werden weiterhin als einzige ortsansässige Partei für den Erhalt des Bankautomaten im Zentrum Unterschriften sammeln und dafür kämpfen, dass ein Servicepoint errichtet wird.
Weitere wichtige Punkte, die auf der Agenda von Reichherzer stehen, sind der Bau eines Ärztezentrums, die Verbesserung sozialer Strukturen, die Förderung der Jugendhilfe und die Stärkung des Ehrenamtes.
Er freut sich auf die Modernisierung der Verwaltung und will ein Dienstvorgesetzter sein, bei dem und mit dem es Freude macht, Aufgaben gemeinsam zu verwirklichen.

Klaus Heidenreich: "Wir haben eine sehr gute Mischung aus allen Ortsteilen zusammengestellt und sehen uns gut gerüstet für den Wahlkampf. “
Einvernehmlich verlief die Nominierung des Bürgermeister-Kandidaten und der 16 Gemeinderats-Kandidaten samt zwei Ersatzkandidaten

Die Kandidaten der Listenplätze 1 bis 16 in laufender Reihenfolge:

  1. Günther Reichherzer
  2. Klaus Heidenreich
  3. Steffen Fabry
  4. Daniel Walser
  5. Barbara Meyer
  6. Matthias Bronner
  7. Erwin Almer
  8. Frank Bindemann
  9. Christian Müller
  10. Dr. Max Lang
  11. Christine Heidenreich
  12. Friedrich Lingohr
  13. Reinhard Schwab
  14. Silvia Müller
  15. Thomas Dressel
  16. Ralf Pfiffer

Die Ersatzkandidaten Herbert Dieminger und Josef Kaufmann ergänzen die Liste.
Zum Schluss der Veranstaltung verabschiedete Klaus Heidenreich alle Anwesenden und bedankte sich für die Teilnahme an der Veranstaltung.